Wer kennt die Roseninsel in Italien?

Schon von der Roseninsel in Italien gehört? Ich nicht und das bis vor ein paar Tagen, das heißt bis ich auf Netflix einen italienischen Film entdeckt habe, der auf wahre Begebenheiten basiert.

L´isola delle Rose wurde 1968 von Giorgio Rosa in der Adria, um ca. 11 Km von Rimini entfernt, regelrecht gebaut. Es handelte sich um eine künstliche Plattform von 400m2, die von neun Pylonen gestützt wurde. Darauf befand sich eine Bar, ein Postamt und entwickelte sich als touristische Attraktion und Diskothek. Giorgio Rosa war ein Ingenieur mit viel Kreativität und mit dem Bau der Insel wollte er einen eigenen Platz schaffen, einen eigenen Staat. Deswegen wurde Esperanto als offizielle Sprache ernannt, er schuf Briefmarken und sogar eine eigene Währung.

Die Insel war von jungen Menschen derart beliebt, dass viele um die Staatsbürgerschaft ersuchten. Das Projekt wurde deswegen langsam der italienischen Regierung ein Dorn im Auge und Anfang von 1969 wurde die Insel zerstört.

Giorgio Rosa kämpfte aber bis zuletzt um seine Rechte und schaltete somit auch die UNO mit dem Zweck ein, seinen Staat auf internationaler Ebene anerkannt werden zu lassen.

Interessant, oder? Ich will nicht viel spoilern, daher empfehle ich den Film, um ein paar interessante Informationen mehr zu bekommen! Egal ob auf Deutsch oder Italienisch, zahlt es sich auf alle Fälle aus, die unglaubliche Geschichte der Roseninsel (das ist der Titel) anzuschauen!

Ich wünsche euch viel Spaß dabei!

(Quelle: https://www.agoravox.it/Addio-a-Giorgio-Rosa-ma-il-ricordo.html)

Mehr auf Youtube:

Ich bin da ein bisschen komisch…

Meine älteste Tochter besucht gerade die 1. Volksschulklasse und vor ein paar Tagen bei einer Leseübung mit dem Titel „Antonio aus Italien“ wurde sie von der Lehrerin gefragt, wie man auf Italienisch „Mahlzeit“ sagt. Die Frage wurde ihr gestellt, weil die Lehrerin weiss, dass sie zweisprachig Italienisch-Deutsch aufwächst.

Sie konnte auf der Stelle nicht antworten. Die anderen Kinder haben dafür gleich gewusst und „Buon appetito“ gesagt.

Zu Hause hat sie mir alles erzählt und ich habe sie gleich gefragt, wieso sie es nicht wusste. Das Wort sagen wir eh oft zu Hause. Ihre Antwort war: „Mama, du weisst, ich bin da ein bisschen komisch: Wenn ich in Österreich bin, kann ich nur Deutsch. Wenn ich in Italien bin, dann kann ich plötzlich alles auf Italienisch sagen!“.

Ja, so ist sie wirklich! Zweisprachige Kinder können interessanterweise nicht immer gleich sagen, wie ein Wort in die andere Sprache übersetzt wird. In ihrem Kopf laufen die zwei Sprachen selbständig nebeneinander auf zwei verschiedenen Schienen.

Kinder wissen schon von Anfang an, dass eine Sprache eine eigene Welt für sich ist. Mit einer Sprache verbinden sie besondere Situationen, Gefühle, Emotionen, Erinnerungen, Erlebnisse, Erfahrungen, die sie auf Anhieb nicht mit einem anderen Kommunikationssystem ausdrücken können.

Wir Erwachsene verlangen eine Übersetzung, eine Bindung zwischen den zwei Sprachen, weil dies für uns logisch erscheint, aber Kinder wissen ganz genau, dass Übersetzungen nicht immer wortwörtlich sein können, und halten daher ihre zwei Sprachwelten voneinander getrennt.

Zweisprachigkeit bedeutet also nicht gleich Übersetzerfähigkeit. Daher ist es von Vorteil zwei- oder mehrsprachig aufzuwachsen, aber die Kunst der Übersetzung soll erst im erwachsenen Alter erlernt werden!

Wörter sind trügerisch!

Im September habe ich mir nach langer Zeit ein Theaterstück mit dem Namen „Was wahr war“angeschaut.

Es ist darum gegangen, dass die Wahrheit manchmal sehr schwer zu beurteilen ist. Der Regisseur, Michael Engler, behauptet in seinem Vorwort, dass wir immer auf der Suche nach der Wahrheit sind, aber unser Gehirn nur das aufnimmt, was ihm gerade notwendig erscheint. Wir schmücken Erlebtes aus, erfinden Geschehenes hinzu, meint er.

Wörter sind trügerisch, denn was der eine meint, wird vom anderen noch lange nicht exakt so verstanden. Je geringer der Wortschatz, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass man nicht einmal ausdrücken kann, was man tatsächlich erlebt hat.

Also erst nach dieser Betrachtung kann man wirklich nachvollziehen, was für ein mächtiges und gleichzeitig faszinierendes Mittel die Kommunikation ist. Nicht nur das Verständnis der Fremdsprache ist notwendig, sondern auch der Wortschatz, der Ausdruck und die Kenntnis der kulturellen Hintergründe in der Zielsprache.

Ein Sprachkurs kann also dabei helfen, die besten Kompetenzen zu erlangen!

Wurden Sie schon einmal in Ihrer Muttersprache vollkommen missverstanden? Stellen Sie sich vor, was dann geschieht, wenn zwei Sprachen im Spiel sind!

Wohnen Sie oder leben Sie in Österreich?

Koffer überfüllt mit typischen Lebensmitteln aus der Heimat, DVDs und Büchern in der eigenen Sprache, Kleidung und Schmuck aus dem eigenen Land, Suche nach Menschen mit derselben Herkunft, Beibehaltung und Neubewertung der eigenen Traditionen…

Egal welcher Herkunft erkennen sich dabei bestimmt alle, die nicht in ihrer Heimat leben!
Es ist ein interessantes und vor allem ein kulturübergreifendes Phänomen.

Vielleicht ist es eine Art, der Sehnsucht nach dem Heimatland entgegenzuwirken. Es ist ein ganz normales Verhalten, aber meiner Meinung nach mit Vorsicht zu genießen!

Wenn man zu viel an dem Herkunftsland hängt, riskiert man, sich zu isolieren! Es ist, als ob solche Menschen in einer großen Wohnung leben und davon nur die Küche für all ihre Bedürfnisse verwenden würden. Sie hätten ein Wohnzimmer, ein Schlafzimmer und ein Bad zur Verfügung, aber sie haben diese Wohnräume gar nicht bemerkt.

Wie kann man z.B. in Österreich leben und keine Heurigen besuchen, die Berge von diesem Land weder im Sommer noch im Winter genießen, den atemberaubenden Blick seiner Bergen nicht kennen, den Geschmack seiner Küche ignorieren, das kulturelle Erbgut und seine Traditionen nicht beachten?

Eine Öffnung der Menschen in dieser Hinsicht würde sehr viel zu ihrer Integration beitragen und die Sehnsucht nach dem Heimatland würde bestimmt schwächer werden!

Retourkutschen

Schon einmal eine Retourkutsche erlebt?

Vor ein paar Jahren, als ich noch keine Kinder hatte, war ich im Kino und neben mir saß ein Mann, den ich gleich als äußerst komisch empfunden habe. Er war mit zwei jungen Menschen unterwegs, wahrscheinlich seinen Kindern. Für mich war damals wirklich unklar, was er mit seinem Verhalten beabsichtigte: Er sprach nur Italienisch und die anderen zwei antworteten nur auf Deutsch.

Die Situation war für mich so ungewöhnlich, dass ich nicht mehr wusste, ob er ein Italiener war oder er sich einfach einbildet, er soll Italienisch mit den Kindern reden. Über eines war ich mir aber mehr als sicher: Der Mann war echt komisch!

Heute verstehe ich alles und… ich befinde mich genau in derselben Situation wie er! So ist das Leben! Wer hätte es gedacht? Ich will nicht wissen, wie viele Leute auch denken, dass ich komisch sei, wenn ich unterwegs mit meinen Kindern bin! Ich spreche ausschließlich Italienisch mit ihnen und sie antworten mir auf Deutsch!

Wenn wir in Italien sind, glaube ich oft, ich erkenne meine Kinder nicht mehr! Da wird plötzlich nur Italienisch gesprochen und die Kommunikation funktioniert! Warum denn nicht mit mir? Vielleicht, weil wir uns sowieso auf Deutsch oder Italienisch verstehen!

Das ist eine Facette der Zweisprachigkeit! Ja, ich hätte mir wirklich gewünscht, dass meine Kinder mit mir nur Italienisch reden würden, aber es ist halt nicht so!

Deutsch ist die Sprache, die sie täglich im Kindergarten, in der Schule und für die Kontakte mit der Umwelt brauchen, es ist ihre Bildungssprache und daher eindeutig und richtigerweise die dominante Sprache.

Ich habe aber zum Glück ein Ass im Ärmel: Ihre Herzsprache, das heißt die Sprache der Gefühle und der Emotionen, ist eindeutig Italienisch! Die Herzsprache ist mächtiger, als man denken könnte, und irgendwann wird sie auch ihren richtigen Platz in ihrer Zweisprachigkeit einnehmen!

Hoffentlich! 😉

Rassismus existiert doch in Österreich!

Es mussten 13 Jahre vergehen, bis ich in Österreich Rassismus erleben durfte!

Ich war vor ein paar Tagen mit meinen zwei Töchtern vor einem Supermarkt und habe mit ihnen Italienisch gesprochen. Plötzlich steht vor mir ein älterer Mann um die 70 Jahre. Er schaut mich ganz ernst an und fordert mich auf, mit meinen Kindern Deutsch zu reden, weil wir in Österreich sind.

Ich mache ihn aufmerksam, dass ich mit ihm gerade einwandfrei Deutsch rede und meine Kinder sowohl Deutsch als auch Italienisch perfekt sprechen können. Das interessiert ihn aber nicht im Geringsten und er spricht weiter. Wir sind in Österreich und da wird nur Deutsch gesprochen! Wenn ich eine andere Sprache sprechen möchte, soll ich nach Hause zurückfahren! Sein Ton war harsch und sein Blick böse.

Er hat meine Antworten kaum gehört und mir dann die Frage gestellt: „Wollen Sie da bleiben? Sagen Sie, wollen Sie da bleiben?“

Ja, sicher will ich da bleiben! Da ist meine Familie, meine Arbeit, meine neue Wahlheimat! Eine Fremdsprache in der Öffentlichkeit zu sprechen sagt überhaupt nicht aus, wie gut oder schlecht ich in der Gesellschaft integriert bin!

Nein! Ich wollte diesem bösen Menschen einfach nicht mehr weiter zuhören! Ich habe meine Kinder gepackt, die mit großen Augen die spannende Konversation mitverfolgt haben, und bin weitergegangen. Statt ihm „Auf Wiedersehen“ zu sagen, habe ich ihm nur gesagt: „Gott sei Dank trifft man so böse Leute wie Sie sehr selten!“

Schade, dass er in so einem hohen Alter noch nicht verstanden hat, dass das Leben ein Miteinander und kein Gegeneinander ist und die Diversität die Menschheit nur bereichern kann!

Heimat, großer Töchter und Söhne

Nein, ich kann es nicht mehr hören! Die Debatte über die genderkonforme Änderung der Hymne ist bereits allgegenwärtig!  Soll der Text geändert werden oder nicht? Kaum ein Lied beschäftigt die ÖsterreicherInnen im Moment mehr als ihre eigene Nationalhymne.

Auch in der italienischen Hymne ist nur die Rede von Brüdern (Fratelli d´Italia), aber das interessiert niemand. Die italienischen Schwestern haben noch nicht daran gedacht, sich diesbezüglich zu rühren!

Die Gleichstellung von Männern und Frauen ist in Italien noch sehr weit vom Ziel entfernt. Viele Wörter, für welche die weibliche Variante vorhanden wäre, werden gar nicht verwendet. Man spricht von ministro (Minister), avvocato (Rechtsanwalt), medico (Mediziner), architetto (Architekt), auch wenn ein A für die weibliche Form am Ende zu setzen keine Hexerei wäre.

Diese Gleichgültigkeit in der Sprache widerspiegelt sich auch in der Rolle der Frau in der Gesellschaft.

Wundert sich da jemand, wenn ich in Süditalien mit meinem Bruder zu einem Rechtsanwalt gehe – er ist unter anderem ein alter Schulfreund von mir -, und er spricht und wendet sich nur an meinen Bruder und ignoriert meine Anwesenheit ?

Wundert sich da jemand, wenn meine Kusine von mir buchstäblich schockiert war, als ich ihr erzählte, dass mein Mann im Haushalt mithilft?

Wundert sich da jemand, wenn es in Süditalien noch Frauen gibt, die es normal finden, nicht zu arbeiten und von ihrem Mann finanziell vollkommen abhängig zu sein?

In Österreich sieht die Rolle der Frau zum Glück schon viel besser aus, aber hierzulande passieren auch noch diskriminierende Vorfälle. Eine liebe Freundin von mir ist Ärztin. Mit 35 Jahren ist sie ohne Kinder, hat einen Kinderwunsch und ihr Arbeitsvertrag wird daher nur um 1 Jahr verlängert, weil eine Frau in Karenz unbrauchbar ist.

Ja, so gesehen ist es wirklich notwendig, von Töchtern und Söhnen in der Hymne zu sprechen! Frauen leisten eine unglaubliche Arbeit sowohl im Haushalt als auch im Beruf und gehören dafür anerkannt und geschätzt!

Die Süditalienerinnen sollten auch daran denken, dass sie die Schwester Italiens sind! Sie sind nicht nur da, um sich um die Männer zu kümmern, Kinder inf die Welt zu setzen und das Haus zu putzen, sondern auch um sich als Frauen mit all ihren Rechten zu behaupten!

uomo e donna

Speisekarten

Kennen Sie diese Situationen, in denen Sie in der letzten Sekunde nicht mehr wissen, ob Sie gerade das Richtige tun? Mir ist es vor ein paar Tagen passiert. Ich bin in ein Gasthaus hineingegangen, wo ich vor Monaten mit Freunden war. Ich habe gleich den typischen Gestank einer schmutzigen Küche gerochen und mir ist fast der Hunger vergangen. Ich bin geblieben, aber am besten hätte ich mir ein anderes Lokal ausgesucht!

10453381_10202357542201702_5752520401731286189_n[1]Würden Sie auch am liebsten das Lokal gleich verlassen, wenn Sie eine solche Speisekarte wie diejenige hier zu lesen bekommen?

 

 

Tortello bitter, Makkaroni drücken Sie die Bauern, Lilien mit Garnelen! Bei so vielen guten Sachen gibt es nur die Qual der Wahl, oder? Die englische Übersetzung ist auch nicht besser mit ihrer Maccaroni press to the farmer & co.

Vertrauen Sie eigentlich der Küche eines Lokals, das nicht einmal fähig ist, seinen KundInnen eine gepflegte Speisekarte anzubieten? Wenn das Restaurant schon an der Speisekarte scheitert, wie sieht es dann mit Sauberkeit, Zutatenauswahl und -verarbeitung aus?

Die Speisekarte ist die Visitenkarte eines Restaurants und ich bin vollkommen überzeugt, eine gepflegte Speisekarte ohne grobe Übersetzungsfehler ist ein Zeichen, dass der Kunde nicht als reine Geldquelle, sondern als geschätzter und wertvoller Konsument  gesehen wird!

Krank in Süditalien

Ein Mann, 68 Jahre alt. Sein Bauchfellkarzinom hat ihm fast schon den ganzen Leib aufgefressen. Es bleiben von ihm nunmehr Knochen. Er hat in den letzten Stunden ununterbrochen Krebsflüssigkeit erbrochen und wurde schnell von seinem Sohn ins Krankenhaus gebracht.

Er ist sehr schwach, unterernährt, von Schmerzen geplagt. Im Spital wird er in einem Zimmer gelagert, wo sich die Patienten befinden, die am dringendsten medizinische Hilfe brauchen. In seinem Zimmer mit anderen leidenden Menschen herrschen Schmerz, Leid, Ruhe. Wenig passiert. Draußen ist Chaos. Fast hunderte Menschen warten in der Ambulanz auf eine Behandlung und manche werden auch gewalttätig.

Das Warten scheint kein Ende zu nehmen. Der Mann hat Schmerzen, seine Übelkeit endet auch nicht. Er muss in ein Plastiksäckchen brechen, das ihm seine Frau auf dem Weg ins Spital gegeben hat. Nicht einmal ein Polster hat er bekommen. Da liegt er auf einer Trage. Irgendwie. Irgendwann wird er auch untersucht. Seine Frau wartet draußen und weiß nicht, was mit ihm los ist. Das Telefon ist ihre einzige Verbindung.

Nach fast 12 Stunden Warterei wird er endlich untersucht und bekommt ein normales Bett zugewiesen!

Er liegt im Hauptkrankenhaus einer großen Stadt. Außer dem Bett hat er nicht wirklich viel zur Verfügung. Seine Frau hat für ihn alles eingepackt: Pyjama, Toilettenpapier, Wasser, Obst, Handtücher, Seife und auch Essen. Das Essen ist im Krankenhaus nicht einmal für die Augen eine Freude.

Die Hygiene lässt auch viel zu wünschen übrig. Der Infusionshalter ist schmutzig. Die Gästetoilette hat weder Seife noch Toilettenpapier, der Heizkörper ist verrostet und die Tür fast kaputt.

Die Mittel gegen die Übelkeit wirken. Der Mann hat aber überhaupt keinen Appetit. Die erste Frage seiner Ehefrau an einen Arzt wird mit einem kalten „Was wollen Sie?“ beantwortet. Die Station, in der er liegt, kann für ihn nichts mehr tun. Er wird entlassen. Der zuständige Onkologe soll entscheiden, was zu tun ist.

Der Onkologe meint, es gibt für ihn nichts mehr zu tun. Im Bauch dieses Mannes sammelt sich Wasser. Sein schwacher Körper muss einen riesigen Bauch spazieren tragen. Dieser Bauch drückt seine Innenorgane und verursacht ihm noch mehr Schmerzen. Der Onkologe trifft aber diesbezüglich keine Entscheidung. In seinem Zustand ist nichts mehr zu tun. Die Verwandten müssen sein Schicksal akzeptieren und zuschauen, wie er sich dem Tod nähert.

Der Mann isst immer weniger, er hat Angst, sich wieder zu übergeben. Seine Schmerzen plagen die wenigen Tage, die ihm  noch bleiben. Morphium, Morphium. Sogar der Weg zur Toilette wirkt auf ihn wie ein Marathonlauf.

Er kann nicht mehr gehen. Zu wenig Nahrung, zu wenig Kraft. Ein Verein freiwilliger Onkologen und Krankenpfleger wird von der Hausärztin eingeschaltet. Sie kommen zu ihm nach Hause und kümmern sich liebevoll um ihn.

Nun ist er nicht mehr allein mit seinen Schmerzen. Es gibt endlich einen Arzt, der sich freiwillig um ihn herzlich kümmert. Er wird alle paar Tage untersucht, das Wasser (8 Liter) wird aus seinem Bauch entfernt und er erhält endlich Nahrung durch Infusionen. Er kann jetzt ruhig schlafen.

Und im Schlaf gewinnt die Krankheit gegen seinen müden Körper.

Nach so viel Leiden gibt sein Herz den Kampf auf und er schläft friedlich ein.

Ciao, papá!

Leopold Figl und… Italien!

Bei einer Dokumentation von Hugo Portisch über die Geschichte Österreichs bin ich auf die Weihnachtsansprache von Leopold Fiegl am 24. Dezember 1945 im Rundfunk gestoßen:

„Ich kann Euch zu Weihnachten nichts geben, ich kann Euch für den Christbaum, wenn ihr überhaupt einen habt, keine Kerzen geben, kein Stück Brot, keine Kohle, kein Glas zum Einschneiden. Wir haben nichts. Ich kann Euch nur bitten, glaubt an dieses Österreich!“

Englert_Franz_Firma_06_1926Ist sie nicht wunderschön? Die ÖsterreicherInnen können wirklich stolz auf sich sein! Nach dem Krieg haben sie nach vorne geschaut und fleißig gearbeitet! Es wird heute oft und gerne gejammert, aber nach 68 Jahren hat dieses Land einen beneidenswerten Wohlstand erreicht! In jedem Bereich, sei es Wirtschaft, Wissenschaft, Sport, Mode, Technologie, gibt es ÖsterreicherInnen, die sich auszeichnen oder ausgezeichnet haben! Geiger, RedBull, Magna, Bösendorfer, Kapsch, Elin sind bestimmt nur einige Namen, die Österreich in der ganzen Welt bekannt machen!

Auch Italien könnte eigentlich stolz auf ihre weltbekannten Marken sein: Benetton, Armani, Ferrari, Lamborghini, Lancia, Ferrero, Barilla, Chicco und viele andere. Das Land steckt aber im Moment tief in einer politischen und wirtschaftlichen Krise. Ich kann Italien nur wünschen, dass sich jede/-r die Ärmel aufkrempelt und daran arbeitet, um wieder an das eigene Land zu glauben!